Aus der Patsche nach Widerlegung falscher Anschuldigungen
Als Privatperson wandte sich jemand an unsere Kanzlei, weil dessen Haus völlig abgebrannt war. Seine Versicherung weigerte sich, den Schaden zu vergüten. Nach Ansicht seines Versicherers hätte er selbst einen Brand gestiftet, um somit die Versicherungsgelder einzukassieren. Die Versicherungsgesellschaft basierte sich dabei auf einen einseitigen Bericht, der von einem von ihr selbst eingeschalteten selbsternannten Experten erstellt worden war. Dieser äußerte einen starken Verdacht auf Brandstiftung. Die Versicherungsgesellschaft wies den Schadensanspruch auch zurück, weil sie der Ansicht war, dass in der Wohnung des Mandanten eine Hanfzucht vorhanden sein würde.
Wir haben im Namen unseres Klienten einen eigenen Sachverständigen zu Rate gezogen. Ihn haben wir gebeten, den Bericht des vom Versicherer eingeschalteten Experten
kritisch unter die Lupe zu nehmen. Dieser Gegenexperte wartete mit einem sehr kritischen Urteil über den Bericht des Versicherungsexperten auf. Er entdeckte, dass an mehreren Stellen Beweise zugunsten unseres Klienten übersehen worden waren und dass Schlussfolgerungen gezogen wurden, die auf der Basis der neuesten Untersuchungsmethode gar nicht gezogen hätten werden dürfen.
Letztendlich hatte das Gericht keine andere Wahl als einen dritten Sachverständigen einzuschalten, um zu überprüfen, wer der beiden Experten nun Recht hat. Das Ergebnis liegt noch nicht vor, aber weil sich unser Mandant nicht mit dem ersten Bericht des Experten zufrieden hab, sondern in einen eigenen Sachverständigen investiert hat, behält er auf jeden Fall die Hoffnung, dass er den Schaden vergütet bekommen wird und er sich nicht mit einem persönlichen Konkurs abzufinden hat.
Wichtig ist somit, dass nicht gleich alles vom Versicherer akzeptiert wird und dass man bei dem von der Versicherungsgesellschaft eingeschalteten Experten nicht blindlings darauf vertrauen soll, dass derselbe seine Arbeit auf die richtige Weise und unvoreingenommen ausführt, sondern dass man stets kritisch zu bleiben hat und sich für die eigenen Interessen einsetzen soll, da die Folgen sonst sehr beträchtlich sein können.