Gemeinsam eskalieren? Gemeinsam die Zeche zahlen!

Eine lustige Fete steigen lassen? Allerdings nicht, wenn sich zu viele Menschen einfinden. Dann läuft alles aus dem Ruder. Das hat man auch in der Ortschaft Haren mitgekriegt, nachdem eine Jugendliche über Facebook eine Sweet Sixteen Party ankündigte und diese Meldung daraufhin anfing, ein Eigenleben zu führen.

Haren sorgte innerhalb kürzester Zeit für Schlagzeilen (sogar im CNN) und war weltweit ein Trending Topic auf Twitter. Obwohl jeder es vorausahnte, konnten die Behörden nicht verhindern, dass das Geburtstagsfest eines Teenagers völlig aus den Rudern lief.

Behörden, alte Medien und neue Medien zeigen mit dem beschuldigenden Finger aufeinander. Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Eine strafrechtliche Verfolgung der Festbesucher/Randalierer wurde bereits in Gang gesetzt und Job Cohen wurde gebeten, eine Untersuchung vorzunehmen. Allerdings ist mit der Verfolgung der Randalierer der Schaden von Einwohnern aus Haren noch nicht abgegolten.

Zweifellos wird ein Großteil des Schadens von den Versicherungsgesellschaften ersetzt, aber diese vergüten nicht alles und nur soweit tatsächlich eine Versicherung vorliegt. Somit stellt sich die Frage, wer für den weiteren Schaden einzustehen hat. Die Täter lassen sich schwierig ermitteln, da es so viele Leute gegeben hat.

Dafür hat sich der Gesetzgeber etwas einfallen lassen. Wenn ein Mitglied der Gruppe einen Schaden zufügt, können sämtliche Gruppenmitglieder auf Schadenersatz verklagt werden. Man braucht somit nicht den Nachweis zu erbringen, wer den Schaden tatsächlich verursacht hat. Zusammen massiv ausschreiten, läuft darauf hinaus, dass man gemeinsam die Zeche zahlt, auch wenn man sich selber die Hände nicht schmutzig gemacht hat.

Wenn Randalierer Schäden verursachen, sammeln Sie dann Beweise ein. Machen Sie z.B. ein Täterbild mit Ihrem Handy. Ist unklar, wer der genaue Täter ist, so können Sie jedermann aus der Gruppe haftbar machen. Sie können sich dann nicht hintereinander verbergen.