Rentenrecht
Ruhestand: für viele von großer Bedeutung, aber oft auch ein Rätsel. Wie funktioniert das eigentlich mit der Rente?
Rentenrecht: Wie funktioniert das eigentlich in den Niederlanden mit der Rente? Was sind Ihre Rechte und Pflichten? In diesem Artikel geben wir Ihnen eine kurze Einführung in das Rentenrecht mit Bezug auf das Arbeitsrecht.
Die staatliche Grundrente
In den Niederlanden besteht das Rentensystem aus drei Säulen. Die erste Säule ist die Grundrente, die vom Staat geregelt und von einem Umlageverfahren finanziert wird: die staatliche Rente. Hiermit wird eine Grundversorgung sichergestellt um zu verhindern, dass ältere Menschen, die nicht vorgesorgt haben in Armut leben müssen. Mit jedem Jahr, das eine Person von seinem fünfzehnten bis zu seinem fünfundsechzigsten Lebensjahr in den Niederlanden ansässig ist, baut diese Person Anspruch auf die staatliche Rente auf. Arbeit ist also keine Bedingung.
Rentenanspruch durch Ihre Arbeit
Die zweite Säule besteht aus Rentenansprüchen die Arbeitnehmer während ihres Arbeitslebens aufbauen. Dies ist also die eigentliche Betriebsrente. Sowohl die Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen hierfür eine monatliche Prämie, wodurch die Rente eine sekundäre Beschäftigungsbedingung ist. Diese Rente wird zusätzlich zur staatlichen Rente bis zu einem gewissen steuerlich zulässigen Grenzwert aufgebaut.
Freiwillige Rente
Bietet ein Arbeitgeber keine Rente oder findet der Mitarbeiter die Rente unzulänglich, dann gibt es noch die dritte Säule. Dies ist eine freiwillige Altersvorsorge in Form von einer Lebensrente, Lebensversicherung oder Einkommen aus Vermögen (z.B. Wertsteigerung auf Wohneigentum). Es kann sein, dass ein bestimmter Betrag (Versicherungssumme) eingezahlt wird, um Vermögen an zu legen oder, dass eine monatliche Prämie zu zahlen ist, die unter bestimmten Bedingungen steuerlich abzugsfähig ist.
Rente ab 67
In Bezug auf das Arbeitsrecht, dreht es sich also um die zweite Säule; die durch den Arbeitgeber aufgebauten Rentenansprüche. Für viele Mitarbeiter ist dies selbstverständlich. Jeden Monat wird ein Teil des Gehalts in den Fonds eingezahlt und wenn das Rentenalter erreicht ist, wird das Geld monatlich zusätzlich zur staatlichen Rente ausgezahlt. Wie hoch dieser Betrag ist, hängt von Ihrem Lohn ab aber auch von Erfolgen die der Fonds mit beispielsweise Kapitalanlagen erreicht hat.
Mögliche Probleme / Konflikte
Leider sehen wir, dass die Rente in der Praxis zu Problemen und Konflikten führt. Die häufigsten Konflikte hängen zusammen mit Branchenrentenfonds. Es handelt sich dann meist um die Frage, ob ein Arbeitgeber bei einem Rentenfonds angeschlossen sein muss. Unternehmen erhalten bei der Eintragung in das Handelsregister von der Handelskammer einen sogenannten SBI Code, der diese einer bestimmten Branche zuordnet. Branchenrentenfonds verwenden unter anderem diese Codes bei der Frage ob Unternehmen angeschlossen sein müssen. In diesem Fall würde der Rentenfonds vom Arbeitgeber verlangen Rente zu zahlen. Vor allem, wenn ein Rentenfonds erst nach mehreren Jahren bei einem Arbeitgeber anklopft, kann dies erhebliche Konsequenzen für den operativen Geschäftsbetrieb haben. Seien Sie daher als Arbeitgeber wachsam.
Manchmal ist es notwendig, den Arbeitsvertrag zum Zeitpunkt der Pensionierung zu ändern. Dies kann auch zu Konflikten zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer führen, da nicht jede Änderung einseitig umgesetzt werden kann. Es kommt vor, dass Unternehmen aufgrund von Umständen für einige Zeit die Rente nicht bezahlen können. Eine mögliche Insolvenz durch den Rentenfonds ist dann nicht ausgeschlossen.
Mehr Infos
Haben Sie als Arbeitnehmer oder als Arbeitgeber mit einem der vorherigen Situationen zu tun oder wollen Sie gern mehr Informationen, kontaktieren Sie bitte unseren Anwältin Frau Suzanne Dijsseldonk.