Lohnforderung
Lohnforderungen: Wann und wie?
Ein Arbeitgeber kann wegen verschiedenen Gründen den Lohn nicht oder zu spät bezahlen. Manchmal passiert dies auf Grund von finanziellen Problemen. Jedoch kann auch ein Konflikt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ursächlich sein. Zum Beispiel einen Konflikt um die Frage, ob die Abwesenheit eines Arbeitnehmers entschuldbar ist. Manchmal entsteht auch ein Konflikt über die Höhe des Lohns, wie zum Beispiel das Recht auf Boni oder Bezahlung von Urlaubstagen. Oder möglicherweise wurden sie entlassen und bekommen überhaupt keinen Lohn mehr.
Große Folgen
Für einen Arbeitnehmer sind die Folgen eines ein oder zwei monatigen Stopps der Lohnzahlung oft enorm. Die fixe Kosten müssen weiter bezahlt werden und nicht jeder Arbeitnehmer besitzt ausreichende Rücklagen um den Lohnverlust ausgleichen zu können.
Notwendige Schritte
Um Ihre Rechte so gut wie möglich geltend zu machen ist es von Wichtigkeit, dass sie als Arbeitnehmer so schnell wie möglich einen Brief an Ihren Arbeitgeber schicken und Ihn aufzufordern Ihren Lohn zu bezahlen. Sie müssen dann den schuldigen Betrag nennen und eine Zahlungsfrist bestimmen. Wenn Ihr Arbeitgeber dann immer noch nicht zahlt können sie Ihn zu Zinszahlung, Kostenvergütung und Strafgeld auffordern.
Strafe
Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass eine pünktliche Zahlung des Lohns von großer Wichtigkeit ist. Deshalb ist im Gesetz eine Strafe für zu späte Lohnzahlung aufgenommen. Ist der Lohn mehr als 3 Tage zu spät bezahlt, kann eine Strafzahlung von 5%-50% des Bruttolohns festgelegt werden. Ob diese Strafe aufgelegt wird, ist nicht nur von der Frage abhängig wie spät der Arbeitgeber zahlt,
sondern auch was die Gründe dieser Verspätung sind. Als diese Verspätung dem Arbeitgeber nicht vorgeworfen werden kann und außerdem der Arbeitgeber diesbezüglich in Kommunikation mit dem Arbeitnehmer bleibt, wird eine derartige Strafzahlung stark vermindert (auch bis zu 0%). Neben dieser Strafzahlung ist ein Arbeitgeber auch oft für den Schaden für die Verspätung verantwortlich und muss auch die Kosten für den außergerichtlichen oder gerichtlichen Prozess tragen.
Treten Sie schnell in Aktion
Bezahlt Ihr Arbeitgeber auch nach Ihrem aufforderndem Brief nicht, sollten Sie nicht lange warten und Kontakt mit einem Anwalt aufnehmen. Ihr Anwalt kann ein Schnellverfahren beginnen und den Richter auffordern, den Arbeitgeber zu einer schnellen Zahlung zu zwingen. Dies ist zwar nur eine vorläufige Entscheidung, die erst durch ein Hauptverfahren (oder einer Verjährungsfrist von 5 Jahren) definitiv wird, bietet aber oft eine Lösung, da keine Partei weiter prozessieren will oder der Arbeitgeber mit der Entscheidung einverstanden ist um das Problem zu beenden.
Insolvenz
Oft sind finanzielle Probleme Grundlage für nicht oder zu spätes Bezahlen des Lohns. In diesem Fall haben sie vielleicht Recht beim Richter bekommen, aber immer noch nicht Ihr Geld erhalten. Eine Insolvenz-Anfrage des Arbeitgebers kann dann eine Option sein. Der Grund hierfür ist, dass das UWV (Institut für Arbeitnehmerversicherungen) die Lohnzahlung übernimmt und dies mit zurückwirkender Kraft von bis zu 13 Wochen passiert.
Weitere Informationen
Haben Sie als Arbeitnehmer mit einem Arbeitgeber zu tun, der Ihren Lohn nicht oder zu spät bezahlt und wollen Sie wissen, was Ihre Möglichkeiten diesbezüglich sind, sollten Sie in jedem Fall den in diesem Artikel genannten Brief an Ihren Arbeitgeber verschicken. Außerdem sollten Sie dann so schnell wie möglich Kontakt mit unserer Anwältin mr. Suzanne van Dijsseldonk aufnehmen. Sie hilft Ihnen gerne weiter.
