Schiff sinkt. Wer zahlt?
In Italien ist ein Kreuzfahrtschiff gesunken, die meisten Passagiere wurden gerettet. Es erhebt sich nun die Frage, wer dafür verantwortlich ist. Und… wer zahlt die Rechnungen?
Der Schiffskapitän sagte, er habe binnen wenigen Sekunden die richtigen Entscheidungen treffen müssen. Weil die meisten Passagiere gerettet worden sind, sei er der Ansicht, gut reagiert zu haben. Die Kreuzfahrtgesellschaft wirft ihm jedoch vor, er sei zu dicht an der Küste entlang gefahren und habe den Katastrophenplan nicht richtig befolgt.
Wer zahlt nun die Rechnung? Ferien, die wortwörtlich ins Wasser fielen, Krankenhauskosten, abhanden gekommenes Gepäck, Rettungskosten, Transportkosten, Reparatur und Ersatz des Kreuzfahrtschiffes? Die Fragen des internationalen Rechts lasse ich mal außer Betracht.
Die Hauptregel in den Niederlanden besagt, dass der Arbeitgeber für die Fehler des Personals haftet, wenn die von ihm aufgetragenen Arbeiten die Chance eines Fehlers vergrößert haben und wenn er Einfluss auf das Verhalten hatte, wodurch das Problem überhaupt entstanden ist. Ersteres weiß ich nicht, aber das Zweite ist sicherlich der Fall. Darüber hinaus haftet die Kreuzfahrtgesellschaft, wenn unzureichende Vorkehrungen getroffen worden sind. Ist ordnungsgemäß geregelt, dass der Kapitän Bescheid weiß, welche Schifffahrtswege sicher sind? Hatte er keine zu langen Dienste? Gibt es einen guten Katastrophenplan?
Hoffentlich bleibt den Passagieren ein juristischer Streit erspart und machen die Versicherungsgesellschaften es untereinander aus. Der Versicherer der Kreuzfahrtgesellschaft wird nachprüfen, ob diese unterversichert ist und ob ihr ein Vorwurf gemacht werden kann. Eine strafrechtliche Verurteilung des Kapitäns wäre eine große Hilfe. Die Passagiere können eventuell ihre eigene Versicherungsgesellschaft darauf ansprechen. Meistens gilt: ein schneller Vergleich oder ein langwieriger Prozess. Dann weiß man nicht, wer letztendlich zahlen wird. Die Frage für Sie mittlerweile - jetzt, wo Sie noch daheim sind - ist: Haben Sie eine gute Reiseversicherung?
Unternehmensrecht
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