Wohin führt der Weg für Saab?

Der schwedische Fahrzeughersteller Saab ist ein Tochterunternehmen des niederländischen Unternehmens Swedish Automobile. Der Niederländer Victor Müller schwingt als Vorstand über beide Unternehmer das Zepter. Bei Saab sind zurzeit 3700 Menschen beschäftigt. Das Unternehmen befindet sich bereits längerer Zeit in Zahlungsschwierigkeiten und sucht neue Investoren.

Die Gehälter für den Monat August können nicht mehr ausgezahlt werden. Die Gehaltszahlungen für die vergangenen Monate verliefen mit Müh und Not. Im Namen der Arbeitnehmer bereiten die Gewerkschaften einen Konkursantrag vor. Allmählich erlischt die Hoffnung, dass das Unternehmen, die Marke und die vielen Jobs fortbestehen werden.

Im niederländischen Recht sind Arbeitnehmer in derart bedrängenden Situationen gezwungen, einen Konkurs ihres Arbeitgebers zu beantragen. Auf diese Weise können sie noch die im Arbeitslosengesetz erfasste sogenannte Lohngarantieregelung beanspruchen. Diese beinhaltet zusammenfassend, dass Arbeitnehmer in einem solchen Fall nach wie vor einen Anspruch auf die Zahlung ihres vollständigen Gehalts für die 13 Wochen im Vorgriff auf den Konkurs erheben können. Ein schneller Handlungsbedarf ist somit geboten. Und Härte ist auch angesagt.

Als Geschäftsführer oder Eigentümer eines Unternehmens kann man bei solchen ernsthaften finanziellen Problemen natürlich viel besser das Schicksal in die eigenen Hände nehmen. Indem Sie selbst den Konkurs oder den Zahlungsaufschub beantragen und sofort einen Neustart in verschlankter Form machen, ergeben sich häufig die besten Überlebenschancen. Dies ist die schnellste und wirksamste Form der Schuldsanierung und Reorganisation, die es gibt. Das DAF-Unternehmen in den Niederlanden ist ein sprechendes Beispiel dafür, wie ein notleidendes Unternehmen rechtlich in der Lage ist, wieder aus der eigenen Asche aufzuerstehen. Es würde mich nicht wundern, wenn es bei Saab darauf auch hinauslaufen wird.